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Was die Synode 72 zur Eucharistiefeier und zur Kranken­salbung sagte

Sollen nur Priester die Krankensalbung spenden dürfen? Und muss die Eucharistiefeier wie im Messbuch gefeiert werden? Diese Fragen von heute haben schon Menschen vor über 50 Jahren gestellt – an der Synode 72.

«Es besteht aber kein Zweifel, dass die Art und Weise unserer Eucharistiefeier Freude und Gemeinschaft oft nicht erleben lässt. Welterfahrung und Lebensgefühl des heutigen Menschen sind oft zu verschieden von der Atmosphäre unserer Gottesdienste. (…)

Nach einem Jahrzehnt Liturgiereform wissen wir wohl, wie man, wenigstens dem äusseren Ablauf nach, Eucharistie feiert, wir wissen indessen oft nicht, was wir dabei eigentlich tun. Die Konzentration auf den richtigen (äusseren) Vollzug lässt zuweilen den inneren Gehalt vergessen. Die Erneuerung von Formen bringt ja nicht unbedingt auch ein tieferes Verständnis, ein besseres Eindringen in das Wesen der Eucharistiefeier mit sich. (…)

Die liturgische Kommission wird gebeten zu prüfen, ob die Hochgebete nicht aufgelockert werden können durch Einfügen von Akklamationen oder durch gemeinsames Sprechen oder Singen einzelner Teile. Alles sei zu fördern und zu pflegen, so die Basler Synodalinnen und Synodalen, was das Gemeinschaftsbewusstsein vertiefe. (…)

Zu erwähnen ist darüber hinaus, dass die Synode im Bistum Basel die Bischofskonferenz aufforderte, ‹die Frage der Ausweitung des Spenderkreises (über die Priester hinaus) für die Krankensalbung [zu] überprüfen.›»

Die Liturgiewissenschaftlerin Birgit Jeggle-Merz geht in ihrem Aufsatz «Gebet, Gottesdienst und Sakramente im Leben der Gemeinde» auf die Synode 72 ein. Der Aufsatz erschien im Sammelband «Synode 72 – im Heute gelesen», herausgegeben von François-Xavier Amherdt und Salvatore Loiero im Schwabe-Verlag.