Kirche und Welt

Fakten zum sexuellen Missbrauch

Erstmals wurde einem unabhängigen Forschungsteam ermöglicht, in kirchlichen Archiven Akten über sexuellen Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche einzusehen. Die Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich belegen 1002 Fälle sexuellen Missbrauchs, die katholische Kleriker, kirchliche Angestellte und Ordensangehörige seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz begangen haben. Sie untersuchten zudem den Umgang katholischer Würdenträger mit Fällen sexuellen Missbrauchs sowie die Verfügbarkeit und Aussagekraft der Quellenbestände. Damit ist die Basis für weitere Forschung gelegt. Im Bericht werden drei soziale Räume mit spezifischen Machtkonstellationen herausgearbeitet, in denen es zu sexuellem Missbrauch kam: In den ausgewerteten Fällen war die Pastoral mit deutlich über 50 Prozent der soziale Raum mit den meisten Fällen sexuellen Missbrauchs. Einen zweiten wichtigen sozialen Raum stellt gemäss Studie der Bildungs- und Fürsorgebereich der katholischen Kirche dar. Ein drittes Feld bilden Orden und ähnliche Gemeinschaften sowie neue geistliche Gemeinschaften. Sämtliche Dokumente unter: www.news.uzh.ch/de/articles/media/2023/Missbrauch.html