Aktuelle Nummer 18 | 2024
25. August 2024 bis 07. September 2024

Jugend

«Der Glaube gibt mir Halt.»

von Chiara Caruso

Die 21-jährige Annina Eggenschwiler studiert Mathematik und Physik an der Universität Zürich und musiziert gerne. «Ich habe lange Violine gespielt und singe jetzt in einem Chor. Als Ausgleich zum Studium gehe ich gerne joggen, um den Kopf freizubekommen.»

Du bist als Lektorin in Aedermannsdorf tätig, was gefällt dir besonders daran? 
Ich wurde im September 2021 offiziell als Lektorin aufgenommen. Da ich regelmässig in die Kirche gehe und früher ministriert habe, wurde ich dafür angefragt. Mir gefällt es, einen kleinen Beitrag zum Gottesdienst zu leisten und mich intensiver mit den Lesungen zu befassen. Das Lesen in der Kirche motiviert mich immer wieder, mich genauer mit der Bibel zu beschäftigen und sowohl die spannenden als auch manchmal etwas befremdenden Geschichten kennenzulernen. Ein weiterer positiver Effekt des Lektorendienstes ist, dass ich dadurch das Sprechen vor Menschen üben kann. Mir fällt es schwer, langsam zu sprechen und mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Der Lektorendienst gibt mir die Gelegenheit, mich dieser Herausforderung zu stellen.

Welche Rolle spielt der Glaube in deinem Leben?
Der Glaube spielt eine bedeutende Rolle in meinem Leben. Er gibt mir Halt und ermöglicht es mir, Situationen aus einer breiteren Perspektive zu betrachten. Schon früh war der Glaube ein fester Bestandteil meines ­Lebens, da ich mit meiner Familie regelmässig die Kirche besuchte und meine ­Eltern vor dem Schlafengehen mit mir ­beteten. Meine erste persönliche Glaubenserfahrung machte ich mit etwa neun ­Jahren während einer Pilgerreise nach Bosnien-­Herzegowina. Gemeinsam mit Verwandten und Bekannten fuhren wir mit dem Car von Matzendorf nach Medjugorje zum Jugendfestival, wo jeden Sommer Zehntausende junger Menschen aus vielen Ländern zusammenkommen, um ihre Freude am Glauben zu teilen. Ich fand es faszinierend, so viele Gläubige aus aller Welt an einem Ort zu sehen. Die Messe fand draussen statt, und selbst inmitten der Menschenmenge konnte ich Momente der absoluten Stille erleben. An diesem Ort empfand ich einen tiefen Frieden und eine Freude, die ich bis dahin noch nicht kannte. Seitdem habe ich das Jugendfestival mehrmals besucht und hoffe, bald wieder dorthin gehen zu können. In meinem Leben gibt es immer wieder Zeiten, in denen mein Glaube mal stärker und mal schwächer ist. Doch ich bin überzeugt, dass egal wie weit wir uns manchmal von Gott entfernen, er immer nahe bei uns ist und uns auf unserem Weg begleitet.