Kirche und Welt
Angst vor der Theologie
Der Tübinger Neutestamentler Michael Theobald verweist in seinem neuen Buch «Dienen statt Herrschen» auf das Neue Testament als wichtigste Orientierung, wenn es darum geht, dem drohenden Kollaps der kirchlichen Institutionen hierzulande entgegenzuwirken. Wie aus der ersten Sitzung der Weltsynode verlaute, hätten gewisse Kreise in Rom Angst vor der Theologie. Sie möchten über Synodalität in einem eher formalen Sinn des rechten Umgangs miteinander befinden. Theobald betont: «Über eine synodale Architektur der Kirche aber lässt sich nicht reden, ohne die rechtlichen Folgen ins Auge zu fassen, vor allem nicht ohne Einbezug aller pastoralen und theologischen Kompetenzen wie auf dem Zweiten Vatikanum.» Den synodalen Prozess «konsequent» denken, heisst für ihn deshalb, die Theologie in das Plenum der Synode voll einzubeziehen und nicht, wie geschehen, die heissen Eisen in Kommissionen auszulagern: Was alle betrifft, muss von allen beraten werden. kath.ch/sta