Bistumskolumne

Was mich ­bewegt – Umkehr als Weg­weiser

Vor gut drei Monaten ist die Synode in Rom zu Ende gegangen. Das Abschlussdokument wurde von Papst Franziskus umgehend als verbindlich erklärt. Damit zeigt er, wie ernst er die Arbeit der Synodalen und aller Mitwirkenden nimmt. Das bedeutet, dass wir eine grosse Hausaufgabe erhalten haben – eine echte Chance und Herausforderung zugleich! Nun heisst es: Avanti! Vorwärts, ausprobieren, experimentieren, neue Schritte wagen. 

Ich habe das Abschlussdokument vor mir liegen und stolpere über das Inhaltsverzeichnis. Es macht mich stutzig. In vier der fünf Hauptteile taucht das Wort «Umkehr» im Titel auf: Vom Heiligen Geist zur Umkehr gerufen, Umkehr in den Beziehungen, in den Prozessen, in den Bindungen. Erst dann folgt das Kapitel über den Auftrag zur Sendung.

Umkehr, das bedeutet doch, nicht einfach wie gewohnt vorwärtsmachen; Umkehr lädt vielmehr zur Richtungsänderung ein, zu neuen, zu anderen Wegen. Umkehr verlangt Selbstreflexion und bedeutet Mass nehmen an der Botschaft Jesu. Vor dem Avanti ist nochmals ein gutes Hinhören gefragt, damit wir die Botschaft Jesu in die Welt tragen können. Brechen wir auf als Pilgerinnen, Pilger der Hoffnung, auf Wegen, die sich erst erschliessen – Avanti!