
Jugend
«Der Zirkus wurde zu meinem Zuhause»

von Julia Gurtner
Jorin Imboden ist 13 Jahre alt, geht in die 7. Klasse und wohnt in Riedholz. In seiner Freizeit spielt er gerne Fussball und Schlagzeug. Doch das letzte halbe Jahr verlief ganz anders: Jorin hatte keinen festen Wohnsitz, sondern reiste gemeinsam mit seiner Familie und dem Zirkus Monti durch die Schweiz.
Jorin, wie bist du dazu gekommen, im Zirkus mitzureisen?
Es war schon immer ein grosser Traum meiner Eltern, bei einem Zirkus mitzumachen. 2012–2013 waren wir das erste Mal mit dem Zirkus Monti unterwegs. Nun, zehn Jahre später, war es aufgrund der Schule die letzte Gelegenheit, dieses Abenteuer zu wiederholen.
Was für Aufgaben hattet ihr im Zirkus?
Meine Eltern arbeiteten am Buffet, also bei der Getränke- und Essensausgabe. Ausserdem halfen wir vor allem beim Aufbau und Abbau des Zirkusgeländes mit, was oft ziemlich viel Arbeit war. Innerhalb von drei Tagen musste alles abgebaut, transportiert und am nächsten Standort wieder aufgebaut werden, damit alles rechtzeitig für die nächste Show bereit war.
Wie sah dein Alltag im Zirkus aus?
Morgens machte ich meistens von 9.30 bis 12 Uhr etwas für die Schule. Teilweise auch am Nachmittag, doch oftmals sah ich mir die Shows an, und in den Pausen half ich überall, wo ich konnte. Ausserdem lernte ich auch viele neue Dinge wie Jonglieren, Bodenturnen usw., da ich natürlich die besten Trainer hatte.
Gab es ein spezielles Highlight in diesem halben Jahr?
Ein Höhepunkt war für mich sicherlich das Versteckenspielen im grossen Zelt, was mir wirklich sehr viel Spass bereitete. Ausserdem war es für mich ein Erfolgserlebnis, als ich meinen ersten Trick auf dem Schleuderbrett lernte.
Was bedeutete es für dich, Teil des Zirkuslebens zu sein?
Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte, und rückblickend kann ich definitiv sagen, dass es mir sehr gefallen hat. In diesem halben Jahr wurde der Zirkus zu meinem Zuhause und die Menschen dort zu meiner Familie.
Was hast du für Zukunftspläne?
Sicherlich etwas im Freien und etwas Handwerkliches. Mein Onkel hat einen Bauernhof, und ich könnte mir vorstellen, eine Lehre in diesem Bereich zu beginnen.