Edgar Beltrán, The Pillar
Kirche und Welt
Deutlich, aber weniger scharf als Franziskus
Der Direktor der katholischen Entwicklungsorganisation Fastenaktion, Bernd Nilles, zeigt sich erfreut darüber, dass Papst Leo XIV. die Sorge um die Armen der Welt in den Mittelpunkt seines ersten Lehrschreibens stellt. Der Papst richte sich mit dem Schreiben an die Regierungen zahlreicher Länder, darunter auch die Schweiz, die aktuell Entwicklungshilfe kürzen. «Papst Leo XIV. zeigt auf, dass Armut kein vom Himmel gefallenes und gewolltes Schicksal ist, sondern strukturelle Ursachen hat», schreibt Nilles weiter und zitiert aus dem päpstlichen Lehrschreiben: «Es gibt wirtschaftliche Regeln, die sich für das Wachstum als wirksam erwiesen haben, aber nicht für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Der Reichtum ist gewachsen, aber ohne Gerechtigkeit, und so entsteht neue Armut.» Nilles findet, dass Leo seinen Unmut über Ungleichheit, Armut und Hunger weniger scharf formuliert als Franziskus, dennoch mache er seine Haltung deutlich, dass mangelnde Gerechtigkeit die Wurzel der sozialen Übel sei. kath.ch