Gerhard Pfister zur «Woke-Debatte»: «Ich hatte nie ein Erweckungserlebnis»

«Ich finde, hier sollte sich jeder und jede an ein einfaches Prinzip halten: Wenn sich jemand durch eine Bezeichnung verletzt fühlt, dann benutzt man diesen Begriff nicht mehr. Das hat für mich mit Respekt und Anstand zu tun. In der ganzen Diskussion sollte man einen Gang runterschalten und sich nicht an jeder Übertreibung oder Pünktchen-Setzung aufregen, sondern das Kernanliegen in den Fokus rücken – den bewussten Sprachgebrauch, der Rücksicht nimmt auf andere Menschen.

‹Woke› heisst ‹erwacht›, also ein Erweckungserlebnis. Dieses hatte ich nie, denn für mich ist es normal, andere nicht mit verletzenden Worten zu bezeichnen. Wenn es mir doch passiert, dann entschuldige ich mich. Dafür habe ich keine ‹Erweckung› gebraucht, um mir Mühe zu geben, andere Menschen zu respektieren. Es ist nicht so, als wäre ich wie Lazarus von Jesus von den Toten auferweckt worden.»

Der Mitte-Politiker Gerhard Pfister äussert sich einem Interview auf dem Newsportal «Watson» zur «Woke-Debatte». (bal)