Glocken der Versöhnung und gegen den Klimawandel

Vor 800 Jahren ging Franz von Assisi in friedlicher Absicht ins Lager des ägyptischen Sultans Al-Kamil – mitten in einem blutigen Kreuzzug. Dieser Besuch war der Anfang des christlich-islamischen Dialogs. Da dieser in unserer Zeit immer notwendiger wird, erinnert die franziskanische Familie auf vielfältige Weise daran.

So wurde in Belgien die Idee entwickelt, dass in möglichst vielen Kirchen der Welt am Franziskusfest, 4. Oktober, um 14 Uhr die Glocken läuten. Es ist die Stunde, in welcher das muslimische Freitagsgebet stattfindet.

Bereits haben an Hunderten von Orten Kirchen zugesagt, an der Aktion mitzumachen. Auch die Glocken der Peterskirche im Vatikan werden geläutet.

   

Mehr Infos auf dt.: http://franciscancall4peace.org/de/

 

Glockengeläut für den Klimaschutz

 Am 28. September 2019 findet in Bern eine nationale Klimademonstration statt. Sie hat in kirchlichen Kreisen grossen Rückhalt. Denn in über zweihundert Kirchen werden die Kirchenglocken läuten oder die Turmuhr wird um 5vor12 stehen bleiben. Dies als Zeichen für die Dringlichkeit des Klimaschutzes. Zur Aktion aufgerufen haben unter anderen Brot für alle, Fastenopfer, die Evangelischen Frauen Schweiz, der Schweizerische Katholische Frauenbund, HEKS sowie oeku Kirche und Umwelt.

Am Tag der nationalen Klima-Demonstration in Bern werden schweizweit vielerorts um 14:30 die Glocken läuten oder die Kirchenuhren auf 5vor12 stehen bleiben. Über 150 Kirchgemeinden und Pfarreien mit mehr als 200 Kirchen von St. Gallen bis Montreux nehmen an der Aktion teil. Sie unterstützen mit dieser symbolischen Aktion die Klima-Demonstration, weil den Kirchen die Bewahrung der Schöpfung wichtig und es höchste Zeit ist, mit dem Klimaschutz vorwärts zu machen. Die teilnehmenden Pfarreien und Kirchgemeinden finden sich auf der Homepage der oeku. In einzelnen Gemeinden haben sich die Konfessionen abgesprochen – so werden in Aarau, Basel, Dübendorf, Murten, Richterswil, Romanshorn, Uster, Schaffhausen und Spiez die Glocken der Reformierten und der Römisch-Katholischen Kirchen gemeinsam läuten. In Bern werden die Heiliggeistkirche, in Luzern die Hofkirche und in St. Gallen die Heiligkreuzkirche ihre Uhren um 5vor12 anhalten.
In den Kantonen Zürich und Bern hat der Aufruf zudem die Unterstützung der Kantonalkirchen gefunden. So verabschiedete die reformierte Kirchensynode Zürich Ende Juni eine Resolution «Handeln gegen den Klimawandel». In Bern stellt sich der Synodalrat in einem neuen Standpunkt hinter die Forderungen der Jugend zum Schutz des Klimas. Einzelne Kirchgemeinden läuten nicht nur die Glocken, sondern führen Andachten durch oder fahren gemeinsam zur Demonstration nach Bern, so beispielsweise die französischsprachige Kirchgemeinde von Biel oder die Reformierte Kirche Regensberg.
Die Klimademonstration in Bern wird mit einem spirituellen Schwerpunkt beginnen. Um 12:30 Uhr findet in der Heiliggeistkirche ein interreligiöses Klimagebet statt.

 

Zur Aktion aufgerufen haben die christlichen und kirchlichen Organisationen der Klima-Allianz:
Brot für alle
Evangelische Frauen Schweiz
Fastenopfer
Grüner Fisch
HEKS
Nationalkommission Justitia et Pax
oeku Kirche und Umwelt
OeME-Kommission der Evangelisch-reformierten Gesamtkirchgemeinde Bern
Schweizer Quäker
Schweizerischer Katholischer Frauenbund

Auskünfte: Kurt Zaugg-Ott, Leiter der oeku-Arbeitsstelle, 076 531 26 00