Neues Forum soll Religionen in Luzern verbinden

Das neue Forum schreibt im Kanton Luzern Geschichte. Rund 50 Personen nahmen an der feierlichen Gründungsversammlung im Marianischen Saal in Luzern teil, darunter die Stimmberechtigten der 13 Gründungsmitglieder, wie es in einer Medienmitteilung der Luzerner Religionsgemeinschaften heisst.

Verbindliche Basis

Die 13 Gründungsmitglieder repräsentieren verschiedene christliche, jüdische, muslimische, hinduistische, buddhistische oder Baha’i-Gemeinden. Alle Religionsgemeinschaften sind im Kanton Luzern aktiv, wie es die Statuten des neuen Vereins fordern. Der interreligiöse Verein stellt die bereits heute bestehende Zusammenarbeit auf eine verbindliche und stabile Basis.

Der gemeinsame Wille, sich für ein gutes Zusammenleben in der Vielfalt und für Frieden einzu- setzen, war an der Gründungsversammlung spürbar. «Wir setzen uns mit voller Überzeugung für einen noch besseren interreligiösen Dialog und für eine respektvolle Gesellschaft ein», sagte Muhamed Sabanovic als Vertreter der Islamischen Gemeinde Luzern.

Alle unter einem Dach

Miao Yen von der International Buddhist Progress Society in Gelfingen bezog sich auf das Logo des neuen Vereins, ein Haus mit verschiedenen Stockwerken. «Alle Religionsgemeinschaften befinden sich unter einem Dach. Das Haus ist ein gutes Symbol für uns, zusammen können wir etwas erreichen.»

Adrian Suter, Pfarrer der christkatholischen Kirchgemeinde Luzern und Mitglied der vorbereitenden Spurgruppe, brachte seine Motivation auf den Punkt: «Statuten schreiben ist schön und gut. Doch richtig interessant wird es jetzt, wo das Forum mit der Arbeit beginnt.»

Gründungspräsidentin: Nina Amstad-Paul

Zur Gründungspräsidentin wurde Nana Amstad-Paul gewählt. Die Theologin und Seelsorgerin ist Synodalrätin der römisch-katholischen Landeskirche, die sie damit im Forum repräsentiert. Amstad-Paul zeigte sich tief berührt von der Aufbruchstimmung. Sie freue sich auf ihre neue Aufgabe und darauf, das Forum weiterzuentwickeln. Die Zusammenarbeit und der Dialog der Religionsgemeinschaften seien «wesentlich für ein friedliches Miteinander und Mitgestalten unserer Gesellschaft».

Die Reformierte Kirche Kanton Luzern entschied sich gegen einen Beitritt zum neuen Forum. Hingegen ist die Reformierte Kirchgemeinde Luzern eine der 13 Gründungsgemeinschaften, und ihr Vertreter Peter Willi, Kirchenvorstand und Pfarrer in der Teilkirchgemeinde Kriens, nimmt im Vorstand Einsitz. In der multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft könne «das gesellschaftliche Miteinander und die dazu notwendige Kommunikation nur auf wirklicher Augenhöhe gelingen», so seine Überzeugung. Diesen Begegnungsraum biete der neue Verein.

Finanziert durch Mitgliederbeiträge

Der Verein finanziert sich in erster Linie durch Mitgliederbeiträge, möchte aber auch durch Leis- tungsvereinbarungen, Dienstleistungen oder Erträge aus eigenen Veranstaltungen Gelder ge- nerieren. Für die Jahre 2025/26 liegt ein Budgetentwurf mit einem Aufwand von rund 40’000 Franken vor. Auf dieser Grundlage nimmt der Vorstand nun seine Arbeit aufnimmt. Die Mittel stützen sich auf bisherige Beiträge von Kirchen und Organisationen. (woz)