Ranfttreffen mit 1300 Kindern und Jugendlichen

Über 1‘300 Jugendliche, junge Erwachsene und Familien waren am 21./22. Dezember von Sarnen/Sachseln gemeinsam unterwegs nach Flüeli-Ranft. Inmitten von Spiel, Gespräch und Bewegung setzten sie sich mit dem «Ausbrechen aus der Komfortzone» auseinander. Als Höhepunkt feierten sie um 3 Uhr morgens in der Ranftschlucht ein Weihnachtsfest der ganz besonderen Art. Angeleitet durch die Worte von Jugendbischof Alain de Raemy reichten sie sich das Friedenslicht weiter. Umgeben von Licht und Wärme wurde vielen darunter bewusst: Sich auf Herausforderungen einlassen, lohnt sich. Gewohnheiten sind dennoch gut. 

Seit über 40 Jahren ist das Ranfttreffen das grösste kirchliche Jugendtreffen der Schweiz. Jährlich sind Familien sowie Jugendliche und junge Erwachsene in dieser Nacht unterwegs nach Flüeli-Ranft, um Kraft zu tanken und Gemeinschaft zu erfahren. Das Ranfttreffen schafft die Möglichkeit, Spiritualität auf eine neue, zugängliche Art zu erleben. Dieses Bedürfnis bleibt inmitten von Individualismus und Selbstoptimierung stabil. 1‘300 Teilnehmende gönnten sich eine «Auszeit im Advent». Das regnerische Wetter führte dazu, dass in diesem Jahr einige Teilnehmende auf die Herausforderung verzichteten und die Nacht lieber anders verbrachten. Das Ranfttreffen wird vom Kinder- und Jugendverband Jungwacht Blauring Schweiz organisiert.

 

«Tschüss Gewohnheit – Hoi Herausforderung»: Das Ranfttreffen-Motto 2019 forderte sich selbst und die Teilnehmenden heraus

Das Ranfttreffen startete am Nachmittag mit dem «Familienweg». Zusammen mit ihren Eltern lernten 6- bis 10-jährige Kinder auf einem Postenlauf Clara kennen. Trotz der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderung des Klimawandels sollten die Kinder nicht auf das Basteln der Laternen verzichten müssen. Über Monate sammelten die Organisatoren leere PET-Flaschen, die am Ranfttreffen Familienweg – angeleitet durch die Geschichte von Clara – verziert wurden. Um 19.00 Uhr versammelten sich die rund 200 Teilnehmenden in der Ranftschlucht zu einem Wortgottesdienst. Das Licht in den Laternen wurde zum Leuchten gebracht und die Hoffnung auf Frieden durch das Gemeinschaftserlebnis gestärkt.

Am frühen Abend brachen schliesslich die Jugendgruppen ab Sarnen und Sachseln in die Winternacht auf.

Zu Beginn setzten sich die Teilnehmenden mit ihren persönlichen Gewohnheiten und Herausforderungen auseinander. In einer Art Memory kombinierten sie Fallbeispiele und mögliche Reaktionen. Sie stellten dabei fest, dass Gewohnheiten und Herausforderungen sehr persönlich sind: und das Ende der Komfortzone individuell erlebt wird. Im zweiten Teil forderte das Ranfttreffen die Gruppen heraus: In verschiedenen Challenges mussten Aufgaben erledigt werden, beispielsweise eine Blache unter den Füssen zu wenden, ohne dass jemand aus der Gruppe den Boden berührte.

Gemeinsame Feier in der Nacht

Morgens um 3 Uhr versammelten sich die rund 1‘100 Teilnehmenden in der Ranftschlucht. Im Wortgottesdienst forderten sie den Jugendbischof Alain im traditionellen Nageln heraus. Doch statt Alkohol flossen danach eindrückliche Worte. Zusammen mit Andrin und Masha diskutierte der Jugendbischof über die Herausforderungen, denen sich Jesus stellte. Schlussendlich standen die Teilnehmenden vor dem Dilemma, ob sie sich von der Angst herunterziehen lassen oder sich ihr mutig stellen. Dank eines Zaubertricks mit gefährlich grosser Flamme, aus dem CHF 100.00 resultierten, erkannten die Teilnehmenden, dass jede Herausforderung eine Chance, einen Wert beinhaltet. Durch das Teilen des Friedenslichts wurde die Hoffnung nach Frieden in den Alltag mitgenommen und die Ranftschlucht im warmen Kerzenlicht erleuchtet.

 

Jungwacht Blauring Schweiz blickt auf ein nasses, jedoch trotzdem erfolgreiches Ranfttreffen 2019 zurück.

 

 

Sie können sich nichts unter dem Ranfttreffen vorstellen? Dieses Erlebnisvideo hilft weiter.