Aktuelle Nummer 24 | 2025
16. November 2025 bis 29. November 2025

Warum das Ja-Wort vor dem Altar wichtig ist: «Kirchliche Trauung ist ein Versprechen vor Gott und unseren Liebsten»

Frau Wieland, Sie wollen nächstes Jahr heiraten. Wissen Sie denn schon wann und wo?

Lisa Wieland: Ja, das Datum steht fest, und die Einladungen sind verschickt. Wir heiraten Anfang Mai in meiner Ostschweizer Heimat und feiern in der wunderschönen Kartause Ittingen. Wir wollten nach der Trauung in der Nähe feiern. Darum haben wir uns für die nahe gelegene Kirche St. Martin in Warth entschieden, die gleich oberhalb der Kartause liegt. Sie ist ein kleines Juwel oberhalb von Rebbergen mit wunderschönem Ausblick.

Haben Sie schon ein Hochzeits-Szenario entworfen?

Wieland: Da sind wir, glaube ich, ziemlich klassisch unterwegs: kirchliche Trauung, dann Apéro unter freiem Himmel – bei hoffentlich schönem Wetter. Und dann eine Feier mit gutem Essen in der Kartause. Schon als wir begonnen haben für die Hochzeit zu planen, haben wir festgelegt, was uns wichtig war: ein schönes Fest mit lieben Menschen, feinem Essen und guter Unterhaltung. Daran orientieren wir uns jetzt.

Freuen Sie sich auf den Bund der Ehe?

Wieland: Ja sehr! Zivil geheiratet haben wir bereits. Die kirchliche Trauung ist für uns ein bewusster weiterer Schritt. Wir freuen uns sehr, weiterhin gemeinsam durchs Leben zu gehen.

Sie haben sich entschlossen, Ihrem Partner vor dem Altar das Ja-Wort zu geben. Warum ist Ihnen eine kirchliche Trauung zusätzlich zur standesamtlichen wichtig?

Wieland: Die kirchliche Trauung hat für uns eine noch tiefere Bedeutung. Es ist nicht nur ein rechtlicher Akt oder Vertrag, sondern ein Versprechen vor Gott und unseren Liebsten. Diese Feier soll unsere Verbindung stärken..

Sind Sie gläubig?

Wieland: Ja. Mein Glaube begleitet mich im Alltag und ist mir sehr wichtig. Auch mein Partner glaubt – wenn er das auch anders auslebt wie ich.

Gehen Sie auch regelmässig in die Kirche und beten Sie?

Wieland: Beten ist mir sehr wichtig. Vor allem das Herzensgebet erfahre ich als grosse Kraftquelle. Manchmal ist es aber auch einfach nur ein kurzes Stossgebet oder ein Gebet am Abend. In die Kirche gehe ich, wann es möglich ist. Mit abnehmenden Angeboten ist das leider immer weniger möglich. Da muss man sich anders organisieren.

Wie wichtig ist Ihnen Religion und was gibt Sie Ihnen?

Wieland: Ich weiss, dass das heute immer weniger selbstverständlich ist, aber die Religion beziehungsweise der Glauben sind mir sehr wichtig und schenken mir sehr viel: Der Glaube gibt mir Orientierung und die Gewissheit, dass Gott mich liebt und immer bei mir ist.

Wie wichtig halten Sie die Kirche als Institution?

Wieland: Ich halte sie für wichtig, sie ist nach wie vor Teil unserer Gesellschaft und leistet viel Positives. Aber sie hat auch viel Leid verursacht und steht vor grossen Herausforderungen. Sie wird sich als Institution stark ändern müssen, wenn sie authentisch und relevant bleiben möchte.

Haben Sie eine kirchliche Ehevorbereitung besucht – was hat Ihnen das gegeben?

Wieland: Wir werden an einer Ehe-Retraite im Benediktinerkloster Disentis teilnehmen. Es ist eine kleine Auszeit für uns als Paar, und darauf freuen wir uns schon sehr. Zu einer gelingenden Ehe gehört wie in jeder anderen Form von Beziehung Arbeit, und wir sind gespannt, was wir dort alles erfahren werden.

Werden Sie, falls Sie Kinder wünschen, auch die kirchlichen Sakramente wie Taufe, Kommunion und Firmung pflegen?

Wieland: Ja, das ist uns sehr wichtig. Falls uns Kinder geschenkt werden, möchten wir ihnen von klein auf die Möglichkeit geben, die grosse Vielfalt des christlichen Glaubens in aller Freiheit ganz praktisch kennenzulernen und eine Beziehung zu Gott zu pflegen. (kath.ch)