Zum Weltflüchtlingstag: «Das Christentum ist kein Hobby, sondern ein Lebensstil»

Viele Flüchtlinge arbeiten in Süditalien auf Tomaten-Plantagen unter sklavenähnlichen Bedingungen. Das kritisiert der Film «Das Neue Evangelium». Die Berner Theologin Andrea Meier findet: Veränderung fängt bei einem selbst an – auch beim Pasta kochen.

«Ich kaufe nie die billigsten Tomaten. Ich versuche sehr bewusst zu konsumieren. Es gibt fair gehandelte Tomaten. Da kann man Tomatensosse in grossen Mengen bestellen – und verhindern, dass sie von Plantagen kommen, die Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen anbauen müssen. Der Film ‹Das Neue Evangelium› macht eine spannende Verbindung vom Evangelium zu unserem Konsum. Das hat für mich ganz stark etwas mit Christsein zu tun, nämlich mit der Frage: ‹Wie können wir verantwortlich konsumieren und wie sind wir mit den Menschen verbunden, die unsere Güter produzieren?› Hier geht es um Gerechtigkeit. Das Christentum ist kein Hobby, sondern ein Lebensstil – ein gutes Leben für alle.»

Kirche steht für Veränderung: Das Neue Evangelium

 

Die Theologin Andrea Meier leitet die Fachstelle «Kinder&Jugend» in Bern. Im Podcast «Rauchzeichen – das Theologische Quartett» diskutiert sie mit Valentin Beck, Martin Föhn SJ und Raphael Rauch anlässlich des Weltflüchtlingstags über Milo Raus Film «Das neue Evangelium».

Der Schweizer Regisseur thematisiert in dem Film die menschenunwürdige Produktion von Tomaten in Süditalien durch Flüchtlinge – und erzählt deren Widerstand als moderne Passionsgeschichte. (rr)