Bischof Felix Gmür: «Ich freue mich für das Solothurner Kapuzinerinnenkloster Namen Jesu und die dort wohnenden Schwestern, dass mit der Eigentumsübertragung an die Stiftung Edith Maryon eine gute und nachhaltige Lösung gefunden werden konnte, die auch dem Willen der Kapuzinerschwestern entspricht.»
Die historische Klosteranlage Kloster Namen Jesu in Solothurn wurde an eine gemeinnützige Stiftung übertragen. Dieser Schritt stellt sicher, dass das wertvolle Bau- und Kulturgut langfristig geschützt und genutzt wird. Auch Bischof Felix Gmür vom Bistum Basel ist erfreut über die Eigentumsübertragung.
Die Klosteranlage, deren Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, hat eine reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung für die Region. Seit über 400 Jahren wird im Kloster Namen Jesu das monastische Leben gepflegt. Jahrhundertelang lebte und arbeitete hier eine zurückgezogene Gemeinschaft, deren Umgang mit der Aussenwelt sich auf das Nötigste beschränkte. Erst in den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Pforten ein grosses Stück geöffnet.
Basler Stiftung übernimmt Kloster
Mit der jetzigen Übertragung der Klosteranlage vom Trägerverein Namen Jesu an die Stiftung Edith Maryon mit Sitz in Basel übernimmt letztere die Verantwortung für den Fortbestand sowie die Weiterentwicklung des Klosters mit seinem kulturellen, spirituellen und sozialen Zweck, wie der Verein Kloster Namen Jesu mitteilt.
Dazu gehört auch der weitläufige Klostergarten, der das Kloster umgibt. Die Schwesterngemeinschaft der noch sechs verbliebenen Kapuzinerinnen wird in ihren Räumen im Klostergebäude weiterhin ihr franziskanisches und klösterliches Leben führen. Der Verein Kloster Namen Jesu wird auf der Grundlage der eingeräumten Nutzniessung sich in den kommenden Jahren weiter um die Entfaltung des grossen Potentials der Klosteranlage kümmern.
Gmür: «Entspricht Willen der Kapuzinerschwestern»
Bischof Felix Gmür vom Bistum Basel zeigt sich über die gelungene Eigentumsübertragung begeistert. «Ich freue mich für das Solothurner Kapuzinerinnenkloster Namen Jesu und die dort wohnenden Schwestern, dass mit der Eigentumsübertragung an die Stiftung Edith Maryon eine gute und nachhaltige Lösung gefunden werden konnte, die auch dem Willen der Kapuzinerschwestern entspricht.»
Auch der Herbergsbetrieb des Klosters Namen Jesu im Westflügel soll wiederbelebt werden. Der Hotelbetrieb «Porta Secunda» im Westflügel des Kapuzinerinnenklosters Namen Jesu war ja per Ende März dieses Jahres geschlossen worden.
Auf der Suche nach neuen Herbergsbetreibern
Nun ist der Verein Namen Jesu bereits auf der Suche nach neuen Betreibern, wie Klaudia Agbaba von der Stiftung Edith Maryon gegenüber kath.ch bestätigt. Die Herberge ist nicht zuletzt beliebt gewesen unter anderem bei Besuchern der Solothurner Literatur- und Filmtage.
Zeitlebens Wohn- und Nutzungsrecht gewährt
Bruder Josef Haselbach, Provinzial der Schweizer Kapuziner, findet die zukunftsträchtige Lösung ebenfalls gut. «Als Verantwortlicher für die Schweizer Kapuziner und verbunden mit den Kapuzinerinnen weiss ich, wie schwierig es ist, für Klöster, die verlassen und übergeben werden müssen, eine sinnvolle und befriedigende Lösung zu finden.»
Die Stiftung Edith Maryon verpflichte sich dadurch, den Schwester zeitlebens Wohn- und Nutzungsrecht zu gewähren sowie einst ihre spirituelle Ausrichtung aufzunehmen und in die Zukunft zu führen.
Enge Verbindung zur Bevölkerung
Bestehende Projekte und Mietverhältnisse, wie das vom Klosterbetrieb unabhängige «Zentrum für Arbeit und Stille», das Atelierräume vermietet, sowie der neue Gartenbetrieb «Chrutwärk» bleiben erhalten und werden weitergeführt. Das Kloster und die Schwesterngemeinschaft haben stets eine enge Verbindung zur Bevölkerung von Solothurn gepflegt. Durch die Übergabe und teilweise Öffnung der Klosteranlage wird diese enge Beziehung fortgesetzt und gestärkt.
«Mit der Übertragung der Klosteranlage an die Stiftung Edith Maryon setzen wir ein Zeichen für die Zukunft: kulturelles und spirituelles Vermächtnis und ökologische sowie soziale Verantwortung gehen Hand in Hand», sagt Claudia Wittmer, Vizepräsidentin Verein Kloster Namen Jesu. Die Stiftung Edith Maryon werde nicht nur die historische Bedeutung des Klosters bewahren, sondern auch sicherstellen, dass es als lebendiger Ort der Begegnung und Spiritualität für künftige Generationen erhalten bleibe.»
Bereits das zweite Kloster für Stiftung Edith Maryon
Für Klaudia Agbaba von der Stiftung Edith Maryon ist die Schenkung des Klosters Namen Jesu an unsere Stiftung ist nach dem Kapuzinerkloster in Schüpfheim (LU) bereits das zweite Kloster in der Schweiz, für welches ihre Stiftung langfristige Verantwortung übernehme.
«Wir sehen auch hier viele Möglichkeiten für gemeinwohlorientierte Nutzungen mit Leuchtturmcharakter und freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit der Schwesterngemeinschaft, dem Verein Kloster Namen Jesu und seinen Projektpartnerinnen und Partnern.»