Kirche und Welt

Naturromantik und ­Demokratiekritik

Seit der Pandemie formieren sich auch in der Schweiz immer mehr Menschen, die dem Staat, den Medien oder der Wissenschaft misstrauen und auf alternative Sicht- und Lebensweisen setzen. Die Anastasia-Bewegung holt viele mit ihrer Ökoromantik ab. Doch ihre Ideologie hat massiven Rechtsdrall. Trotzdem wächst die Anastasia-Begeisterung auch in der Schweiz. Die Bewegung rund um Anastasia ist heterogen. Für viele gründet die Anastasia-Begeisterung in der Faszination eines naturnahen Lebens im Einklang mit der Natur, dabei überlesen sie aber geflissentlich die rassistischen, antisemitischen und sexistischen Passagen der Romane und verschliessen ihre Augen auch vor den problematischen personellen Verflechtungen. Laut Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, wird die Anastasia-Begeisterung auch in dezidiert neopaganen und braun-esoterischen Kreisen im deutschsprachigen Raum verbreitet. kath.ch