Focus
Pflichtzölibat und Diakoninnenweihe
Der Basler Bischofsvikar Georges Schwickerath (54) sass beim Synodalen Weg in Frankfurt direkt hinter Nuntius Nikola Eterović. Schwickerath findet, die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Diakoninnenweihe sollten gleichzeitig passieren.
Raphael Rauch: Welches Fazit ziehen Sie zum Synodalen Weg?
Georges Schwickerath: Der Synodale Weg hatte zum Ziel, einen Erneuerungs- und Umkehrprozess in die Wege zu leiten. Hintergrund war die MHG-Studie – ein Forschungsprojekt zum Thema sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Ich glaube, dass der Synodale Weg trotz aller Schwierigkeiten und Mühen doch gelungen ist. Die Weichen der Kirche in Deutschland stehen auf Veränderung.
Was ist der grösste Erfolg des Synodalen Wegs?
Schwickerath: Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und theologischen Positionen haben miteinander geredet, gestritten, debattiert, überlegt, theologisiert, gebetet und haben sich nicht gescheut, auch die heissen Eisen in den Blick zu nehmen. Die deutschen Bischöfe haben sich herausfordern lassen, sich den Fragen der Zeit zu stellen. Wichtige, richtungsweisende Texte wurden angenommen und verabschiedet.
Und was ist die grösste Niederlage?
Schwickerath: Der Grundtext «Leben in gelingenden Beziehungen» wurde von den Bischöfen nicht mit der nötigen Zweidrittel-Mehrheit angenommen. Dies war eine grosse Enttäuschung für viele Synodale. Der Handlungstext «Gemeinsam beraten und entscheiden» konnte aus zeitlichen Gründen nicht abschliessend beraten werden. Das ist bedauerlich.
Raphael Rauch, kath.ch
Das vollständige Interview: www.kath.ch/newsd/georges-schwickerath-aufhebung-des-pflichtzoelibates-und-diakoninnenweihe-sollten-gleichzeitig-passieren/