Jessica Zemp: «Ich habe mich als Zeremoniarin bei der Chrisammesse sehr wohlgefühlt»
Zum ersten Mal in der Geschichte des Bistums Basel durfte eine Frau Zeremoniarin bei der Chrisammesse sein. Wie hat es sich für Sie angefühlt?
Jessica Zemp*: Es war total schön. Ich war sehr nervös, aber ich habe mich sehr wohlgefühlt in der Rolle und dem Setting.
Was bedeutet es Ihnen?
Zemp: Für mich war es eine Ehre, als Zeremoniarin dabeisein zu können. Ich gehe wahnsinnig gerne an die Chrisammesse. Die Feier ist wunderschön und ich finde es grossartig. all die Menschen aus dem Bistum wiederzusehen. Was besonders einmalig für mich war: Weihbischof Josef Stübi war mein Pfarrer, als ich ein kleines Mädchen war. Meine Erstkommunion habe ich mit ihm gefeiert und ich habe bei ihm ministriert. Dass ich nun neben ihm bei der Chrisammesse mitwirken konnte, war besonders eindrücklich für mich.
Denken Sie, dass Ihr Auftritt Ausstrahlung auf andere Frauen hat, die Seelsorgerinnen werden wollen – oder es bereits sind?
Zemp: Ich hoffe es. Ich bin Gott sei Dank im Altarraum nicht alleine gewesen. Es gab noch eine weitere Frau. Ich finde es schön, wenn nach aussen das Bild gezeigt wird, dass Kirche vielfältig und vor allem Gemeinschaft ist.
Wünschen Sie sich, dass es in Zukunft immer wieder Zeremoniarinnen bei Messen in der Kathedrale gibt?
Zemp: Ich würde mir wünschen, dass es keine Rolle spielt, dass es nicht darauf ankommt, wer vorne steht. Also, dass man nicht darauf achten muss, ob Frau oder Mann einen Dienst verüben.
Wer hat Sie für diesen Dienst angefragt?
Zemp: Generalvikar Markus Thürig hat mich in der letzten Ratssitzung gefragt. Für mich war klar, wenn so eine Anfrage kommt, mache ich es.
Wie kam es in Ihrer Pfarrei an, dass Sie bei der Chrisammesse solch einen wichtigen Dienst vorstehen dürfen?
Zemp: Es kam gut an, viele haben sich mit mir gefreut. Allerdings wissen ganz viele gar nicht mehr, was eine Chrisammesse ist und was für eine Bedeutung diese hat. (kath.ch)
*Jessica Zemp (36) ist Pfarreiseelsorgerin in Muri (AG).