Aktuelle Nummer 21 | 22 | 2024
06. Oktober 2024 bis 02. November 2024

Kirchen als Orte des Schutzes: Hilfswerk «Kirche in Not» sammelt für Libanon

Christen seien in vielen Regionen unmittelbar von den Angriffen betroffen, teilt der Schweizer Zweig des internationalen katholischen Hilfswerk «Kirche in Not» in einem Communiqué mit. Die Angriffe führten zu mehr als einer Million Vertriebenen in verschiedenen Landesteilen, Besonders betroffen seien die Hauptstadt Beirut, das Libanongebirge und der Norden des Landes, wohin viele Menschen aus dem Süden fliehen.

Schutz in Kirchen und Altersheimen

«In diesen Regionen hat die Kirche ihre Tore geöffnet und bietet in Kirchen und Altersheimen Schutz für jene, die aus den gefährlichen Gebieten flüchten», so das Hilfswerk. Diese Einrichtungen stünden allen offen, unabhängig von Religion oder Herkunft. «Kirche in Not» steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit sieben Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften, die sich in der Betreuung der Vertriebenen engagieren.

Man bemühe sich nun, die nötigen Mittel zur Versorgung der Menschen zu beschaffen, Lebensmittel, Hygieneartikel, Matratzen, Decken, Medikamente und andere lebensnotwendige Güter.

Bauern können nicht ernten

«Viele Christen im Südlibanon sind Bauern, die aufgrund der instabilen Lage ihre Oliven- und Tabakernte nicht einbringen können und dadurch ohne Einkommen dastehen», schreibt «Kirche in Not». Auch katholische Schulen, die mittlerweile auf Online-Unterricht umgestellt hätten, würden voraussichtlich Hilfe benötigen, da die Eltern in betroffenen Gebieten die Schulgebühren nicht zahlen können.

Getrennte Familien

Tausende von Christen in den besonders hart getroffenen Grenzgebieten zwischen Israel und Libanon haben demnach ihre Häuser verlassen müssen. Laut dem Hilfswerk kommt es häufig zur Trennung von Familien: Mütter und Kinder fänden Zuflucht in kirchlichen Einrichtungen oder bei Verwandten, während die Väter zurückblieben, um ihre Häuser und Wohnungen vor Plünderungen zu schützen.

«Kirche in Not» steht seinen Partnern im krisengeplagten Libanon seit langem bei. Die geschäftsführende Präsidentin, Regina Lynch, versichert in dem Communiqué: «Wir werden sie auch jetzt nicht im Stich lassen.» (bal/kath.ch)