Neuer Vorstoss für Frauenstimmrecht bei Amazonas-Synode

Eine Gruppe von Bischöfen setzt sich laut einem Bericht des spanischen Portals «Religion Digital» von Dienstag für ein Frauenstimmrecht bei der aktuellen Amazonas-Synode im Vatikan ein.

Demnach liegt der Synodenleitung ein entsprechender Antrag der nicht näher benannten Geistlichen vor. Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, sei dabei, das Anliegen zu prüfen. Konkret gehe es darum, den 35 Frauen im Teilnehmerkreis, unter ihnen 20 Ordensmitglieder, ein Stimmrecht zuzuerkennen.

Zu diesem Zweck werden nun den Angaben zufolge Meinungen, pro wie contra, von den übrigen Teilnehmern gesammelt. Am Ende werde der Papst entscheiden, hiess es. Ein Stimmrecht bei Bischofssynoden haben laut den geltenden Regeln nur die teilnehmenden Bischöfe und Priester. Es bezieht sich vor allem auf die Verabschiedung des Abschlussdokuments, das dem Papst vorgelegt werden soll.

Keine «kanonischen oder theologischen Vorbehalte»

Die an der Amazonas-Synode beteiligte spanische Ordensfrau Maria Luisa Berzosa sieht mit Blick auf ein Frauenstimmrecht «weder kanonische noch theologische Vorbehalte». Die angestrebte Änderung sei «eine natürliche Entwicklung», wird sie in Medienberichten zitiert. Beobachter im Vatikan halten es indes für unwahrscheinlich, dass es tatsächlich zu einem solchen Schritt kommt.

Wenn nicht-geweihte Männer an der Amazonas-Synode abstimmen, dann sollen dies auch Ordensfrauen tun dürfen, fordert der Basler Bischof Felix Gmür. Er nahm an einem Presseauftritt der katholischen Erneuerungsbewegung «Voices of faith» Anfang Oktober in Rom teil. An der Veranstaltung sprach sich auch die Priorin des Benediktinerinnen-Klosters Fahr, Irene Gassmann, für die Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche aus.

 

Letzte Woche wurde die «Junia-Initiative» lanciert. Sie setzt sich dafür ein, dass «bewährte und berufene» Frauen und Männer ohne Weihe in den sakramentalen Dienst der Kirche treten können. vgl. kath.ch