Pfarreiblatt «forumKirche»: Drei Viertel der Leserinnen und Leser sind zufrieden

Das Pfarreiblatt «forumKirche» erscheint in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen. Eine Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern bei Kirchenmitgliedern zeigt, dass das Magazin regelmässig genutzt wird. Künftig brauche aber eine «Transition» vom Print weg und hin zum Digitalen.

Das Magazin «forumKirche» richtet sich an die Mitglieder der katholischen Kirche in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen. Es erscheint als Printprodukt vierzehntäglich in einer Auflage von zirka 53’000 Exemplaren.

Das Pfarreiblatt besteht aus einem 16 Seiten starken Mantelteil mit redaktionell aufbereiteten Beiträgen und einem regional unterschiedlichen Innenteil, der Informationen zum Pfarreileben wie etwa die Gottesdienstzeiten enthält. Die Artikel aus dem Heft erscheinen auch online auf der Webseite des Pfarreiblatts.

750 Personen wurden befragt

Im vergangenen Jahr hat der Herausgeber, die Katholische Landeskirche Thurgau, das Leseverhalten der Nutzerinnen und Nutzer untersuchen lassen. An der Umfrage, die das Forschungsinstitut GFS Bern durchführte, nahmen 750 Personen teil, wie es in einem Beitrag der neusten Ausgabe (Nr. 14 ) heisst.

Die Auswertung deute insgesamt darauf hin, dass eher engagierte Kirchenmitglieder und Personen «mit einem klaren Bezug zur Kirche» teilgenommen hätten. Die Resultate müssten daher «dementsprechend» interpretiert werden, schreibt Manuel Bilgeri, Leiter der Fachstelle Kommunikation der Landeskirche.

Jüngere weniger zufrieden

Insgesamt seien die Mitglieder sehr zufrieden mit den erbrachten Leistungen. «So sind beispielsweise 74 Prozent mit den Leistungen (des Pfarreiblatts) für die katholische Glaubensgemeinschaft zufrieden.» Die jüngsten Befragten (16 bis 19 Jahre) seien jedoch mit 63 Prozent «signifikant» weniger zufrieden als die älteren Gruppen.

17 Prozent lesen (fast) alle Artikel der Print-Ausgabe

Dem Bericht zufolge kennen fast alle Mitglieder der Landeskirche das Pfarreiblatt. Und es wird von den Leserinnen und Lesern regelmässig genutzt.

45 Prozent der Befragten lesen beide Teile der Publikation, also den Mantelteil mit redaktionellen Beiträgen und den Innenteil mit den Pfarreiinformationen. Rund ein Drittel (33 Prozent) lese ausschliesslich die Pfarreimeldungen in der Mitte, während sieben Prozent ausschliesslich den redaktionellen Mantelteil lesen würden.

17 Prozent der Befragten gaben an, (fast) alle Artikel der Printausgabe zu lesen. Dies zeigt eine Grafik, die den Artikel von Manuel Bilgeri illustriert. 36 Prozent lesen einige Artikel, während 26 Prozent das Heft durchblättern und ab und zu einen Artikel lesen. Zehn Prozent überfliegen die meisten Artikel. Und vier Prozent lesen «so gut wie keinen Artikel».

Geringere Nutzung im Internet

Das Forschungsinstitut hat auch das Leseverhalten im Netz untersucht. Knapp zehn Prozent lesen demnach (fast) alle Artikel, die online publiziert werden. Rund ein Viertel (23 Prozent) liest einige Artikel und ein gutes Drittel (36 Prozent) liest ab und zu einen Artikel. Der Anteil der Befragten, die online abstinent bleiben, ist höher als bei der Print-Ausgabe: Rund ein Viertel liest so gut wie keine Artikel respektive wirft nur einen Blick darauf.

Thema «Umwelt» polarisiert

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten auch angeben, ob sie zu bestimmten Themen mehr oder weniger Informationen wünschen. Rund ein Drittel (30 Prozent) wollen mehr Informationen zu Spiritualität, und 24 Prozent mehr Berichte zu theologischen Fragen. 27 Prozent wünschen sich mehr Berichte über Familie, Partnerschaft und Kinder.

Einzig das Thema «Natur und Umwelt» polarisiert: So möchten 16 Prozent, dass im Heft weniger Berichte darüber erscheinen, während 51 Prozent hier keine Reduktion wünschen.

Online-Auftritt seltener genutzt

Zusammenfassend könne «forumKirche» klar als Leitmedium der katholischen Kirche im Thurgau und in Schaffhausen bezeichnet werden, schreibt Manuel Bilgeri. Dank des hohen Publikationsrhythmus habe es eine sehr hohe Bekanntheit. Die Mehrheit der Befragten könne als treue Print-Lesende bezeichnen werden.

Die Umfrage zeigt jedoch auch auf, wo mittel- bis langfristig die Herausforderungen liegen. Zum einen ist die Leserschaft des Printmagazins älter, während die Jüngeren das Heft deutlich weniger nutzen. Zum andern ist der Online-Auftritt von «forumKirche» weniger bekannt und wird auch seltener genutzt.

Das Fazit: «Mit den nächsten Generationen, die vor allem digital unterwegs sind, muss eine Transition vom Printmagazin weg und hin zum Digitalen geschehen, damit weiterhin eine breite Leserschaft bedient werden kann.»